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Zweite Solidaritätserklärung der Gelsenkirchener Montagsdemonstration an den gekündigten Straßenbahnfahrer Frank Oettler aus Halle ( Saale ) |
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Foto: Anna Bartholome
Am Montag, den 28. Juni 2010 hat am Platz der Montagsdemo, ehemals Preuteplatz ab 18.00 Uhr
die 297. Gelsenkirchener Montagsdemonstration
gegen Hartz IV und gegen diese unsoziale Politik stattgefunden. Hier lese ich
(Thomas Kistermann) gerade am offenen Mikrofon eine Solidaritätserklärung an den gekündigten Straßenbahnfahrer
Frank Oettler aus Halle vor. Es ist für uns eine richtige Premiere, dass Frank Oettler rechts neben mir steht und sehr aufmerksam zuhört ( siehe Foto oben ). Das hat es wirklich in den so vielen Jahren auf unserer Bürgerbewegung, die am Montag, den
9. August 2004 gegründet wurde, in dieser Art und Weise noch nie gegeben!
Zweite Solidaritätserklärung der
Gelsenkirchener Montagsdemonstration an den gekündigten Straßenbahnfahrer Frank Oettler aus Halle ( Saale)
Lieber Frank,
es ist einfach nicht zu fassen, dass Du überhaupt zum ersten Mal am 8. März 2008 von der Geschäftsleitung der HAVAG aus politischen Gründen fristlos gekündigt wurdest.
Nachdem aber dieser Fall in der bürgerlichen Presse und auf der bundesweiten Montagsdemonstrationsbewegung berichtet wurde und dadurch ein richtiger öffentlicher Druck und auch durch Deinen gewerkschaftlichen Anwalt Druck auf die Geschäftsleitung ausgeübt wurde, hat man Dich für Montag, den 18. Mai 2009 um 8.00 Uhr auf die Arbeit bestellt. Solidarität hilft siegen!
Am 26. November 2009 erfuhren wir, dass Du nach Beendigung Deiner Frühschicht auf der Straßenbahnlinie 2 vom Vorstand der HAVAG erneut gefeuert wurdest. Diese Nachricht löste bei Deinen Kollegen, Mitstreitern, Freunden und Bekannten und auch auf der bundesweiten Montagsdemonstrationsbewegung Erstauen und Entsetzen bis zu Wut und Empörung aus.
Die Geschäftsleitung der HAVAG warf Dir 3 Kündigungsgründe vor:
1. Das Du die "Rote Fahne"
( Wochenzeitung der MLPD )
sichtbar am Seitenfenster in
Deiner Fahrerkabine liegen
hattest.
2. Das Du in der bürgerlichen
Presse ein Interview gegeben
und zum Ausdruck gebracht
hast, dass Deine Kollegen
verschärft ausgebeutet werden.
3. Und dann auch noch der
haltlose Vorwurf, dass Du
während Deiner Dienstzeit
Flugblätter an Deine Kollegen
verteilt hast.
Das Du bis jetzt schon erreicht hast, lieber Frank, über die erste Kündigung mit sogar
3 unterschiedliche Unterpunkte zu siegen - die immerhin zweimal vor dem Landesarbeitsgericht in Halle ( Saale ) verhandelt wurde - ist nicht nur für Dich, sondern natürlich auch für alle anderen kämpferische Kolleginnen und Kollegen ein Riesenerfolg. Danach gab sich der HAVAG geschlagen.
Deine noch wirksame zweite Kündigung wird am Freitag, den
9. Juli 2010 vor dem Halleschen Arbeitsgericht verhandelt und beinhaltet doch tatsächlich den Vorwurf, Frank habe in seiner Freizeit auf dem Marktplatz in Halle unter anderem Flugblätter mit vorstandskritischen Inhalten verteilt. Das widerspricht sich aber in den oben genannten
3. Kündigungsgrund, dessen Vorwurf eigentlich fast der gleiche ist. Allerdings verlor die HAVAG diesen Prozess vor dem Landesarbeitsgericht in Halle.
Wir werden Deine ungerechte Kündigung auf der bundesweiten Montagsdemonstrationsbewegung immer wieder neu aufgreifen und bekannt machen.
Wir hoffen, lieber Frank, dass Du Deinen Prozess gewinnst und werden am offenen Mikrofon mitteilen, welche Mittel und Methoden die Hallesche Verkehrs-AG anwendet, obwohl Du ja in Deinem Betrieb ein unbestechlicher kämpferischer Betriebsrat warst - der eigentlich einen besonders guten Kündigungsschutz hat - um dann unbequeme Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf solche Art und Weise irgendwann los zu werden.
Mit freundlichen Grüßen
__________________
Thomas Kistermann
Gelsenkirchen, den 28. Juni 2010
PS: Auf der Homepage der
MLPD Kreis Gelsenkirchen
kann man die erste
Solidaritätserklärung der
Gelsenkirchener
Montagsdemonstration an
den erneut gekündigten
Straßenbahnfahrer und
Betriebsrat der Halleschen
Verkehrs-AG ( HAVAG ),
Frank Oettler
( von mir ) einsehen.
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Über mich |
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Von 1991 bis 1996 war ich bei der Veba AG in Gelsenkirchen-Horst
( heute BP Gelsenkirchen GmbH ) als Sanitärreiniger
( Kauenwärter ) von der Firma Cleaners ( Sitz in Oberhausen ) beschäftigt.
Danach wurde ich arbeitslos und nutzte sinnvoll die Zeit, indem ich von 1997 bis 1999 auf dem
Zweiten Bildungsweg meinen Hauptschulabschluss und meine Fachoberschulreife mit Erfolg und sogar mit Qualifikation an der Abendrealschule Gelsenkirchen nachgeholt habe.
Ich wurde sogar in der Zeitschrift der Abendrealschule Gelsenkirchen Ausgabe 2000 ( ars-journal )
ausgezeichnet mit dem Titel:
"Arbeitslos - Abendrealschule gibt neue Zuversicht ! Interview mit Thomas Kistermann ( 29 )"
Und darauf bin ich natürlich sehr stolz!
Danach habe ich erst Interesse bekommen, mich mit der Politik auseinanderzusetzen. So kam ich dann zur Gelsenkirchener Montagsdemonstration!
Seit Anfang Februar 2019 bin ich Berufstätig und habe eine Vollzeitarbeitstelle und in diesem Zusammenhang sofort sogar einen unbefrsiteten Arbeitsvertrag bekommen - weil ich seit Oktober 2018 bereits schon einen sogenannten Mini-Job ausgeübt habe in Teilzeit und dass auf meiner erfolgreichen Probezeit in diesem Zeitraum angerechtet wurde.
Kernelemente des Teilhabechancengesetzes ist die „Teilhabe am Arbeitsmarkt“ und die „Eingliederung von Langzeitarbeitslosen“ durch Förderung von sozialversicherungspflichtigen Beschäftigungsverhältnissen.
Dadurch habe ich auch endlich jetzt wirklich einfach mal die sehr große Chance und die sehr große Möglichkeit nach so sehr langer Arbeitslosigkeit bekommen, in Arbeit zu kommen und somit überhaupt nicht mehr weder auf Hartz IV noch auf staatliche Unterstützung von der ARGE Gelsenkirchen angewiesen bin! |
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