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Ich arbeitete im Caritas Sozialkaufhaus In Petto in Gelsenkirchen für 1,50 Euro in der Stunde |
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Vom 15. Juli 2008 bis 20. Januar 2009 arbeitete ich für 1,50 Euro die Stunde im Caritas Sozialkaufhaus "In Petto" in Gelsenkirchen. Hier zeige ich ( Thomas Kistermann ) gerade auf meine ehemalige Arbeitsstelle.
Das Foto wurde am 18. Dezember 2008 gemacht, als ich dort noch beschäftigt war. Somit viel ich aus der Arbeitslosenstatistik heraus. Etwa siebentausend 1,50 Euro-Jobs gib es allein in Gelsenkirchen!
Es entstehen immer mehr
1,50 Euro-Jobs und somit gehen gut bezahlte Arbeitsplätze verloren.
Ich bekam von der IAG einen
1,50 Euro-Job vermittelt und war im Caritas Sozialkaufhaus In Petto
30 Stunden wöchentlich beschäftigt.
Seit dem 20. Januar 2009 ist meine Maßnahme beendet, meine letzte Schicht war allerdings schon am
16. Januar 2009 ( Rest-Urlaub ).
Meinen Hartz IV-Regelsatz zahlte das Integrationscenter für Arbeit weiter und ich durfte die 180 Euro im Monat als Mehraufwandentschädigung zusätzlich behalten!
Damit kann man nicht menschenwürdig leben und auch keine Familie ernähren.
Während dieser Maßnahme waren mit mir 24 Teilnehmerinnen und Teilnehmer im Caritas Sozialkaufhaus beschäftigt, die alle einen 1,50 Euro-Job ausübten.
Diese Teilnehmerinnen und Teilnehmer vielen auch alle aus der Arbeitslosenstatistik heraus, obwohl ihre
Hartz- IV-Regelleistungen weiter gezahlt wurden.
Die bürgerlichen Politikerinnen und Politiker reden uns ein, dass wir was dazuverdienen können und die Möglichkeit haben, in einem geregelten Arbeitsverhältnis Fuß zu fassen!
In Wirklichkeit werden somit die Arbeitslosenzahlen heruntergeschraubt auf ca. 3 Millionen. Tatsächlich haben wir ca. 7-8 Millionen Arbeitslose in ganz Deutschland.
Meine Aufgabe im Caritas Sozialkaufhaus In Petto war, die Anwesenheitsliste zu führen, Urlaubstage und Krankmeldungen im Laptop zu speichern, außerdem habe ich für Behinderte Dominosteine angefertigt. Ich hatte sehr viel Freude an meiner Arbeit! Mich störte nur eins:
Ich verdiente Almosen und hatte so keine Möglichkeit, in Vollbeschäftigung zu kommen und dann so etwa 1400 Euro Netto im Monat zu verdienen, um so einigermaßen menschenwürdig leben zu können!
Alle 24 Teilnehmerinnen und Teilnehmer die mit mir zusammen am 15. Juli 2008 im Caritas Sozialkaufhaus In Petto angefangen sind, erhielten teilweise unterschiedliche Arbeitsverträge. Einige erhielten eine Zuweisung für 6 Monate, andere eine Zuweisung für 9 Monate. Dass hatte wirklich alle diskriminiert.
Denn alle 24. Teilnehmerinnen und Teilnehmer haben eine gesundheitliche Einschränkung und wollten sogar ihre Maßnahme im Caritas Sozialkaufhaus In Petto verlängern lassen, durften das aber nicht!
Das Integrationscenter für Arbeit kann aber nicht beurteilen, wie lange ein Teilnehmer während dieser Maßnahme braucht, um wieder fit für den ersten Arbeitsmarkt zu sein. Wir sehen nicht mehr ein, weiter für 1,50 Euro in der Stunde zu arbeiten und kämpfen für gut bezahlte Arbeitsplätze.
Mit freundlichen Grüßen
__________________ Gelsenkirchen, 20. 1. 2009
Thomas Kistermann
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Über mich |
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Von 1991 bis 1996 war ich bei der Veba AG in Gelsenkirchen-Horst
( heute BP Gelsenkirchen GmbH ) als Sanitärreiniger
( Kauenwärter ) von der Firma Cleaners ( Sitz in Oberhausen ) beschäftigt.
Danach wurde ich arbeitslos und nutzte sinnvoll die Zeit, indem ich von 1997 bis 1999 auf dem
Zweiten Bildungsweg meinen Hauptschulabschluss und meine Fachoberschulreife mit Erfolg und sogar mit Qualifikation an der Abendrealschule Gelsenkirchen nachgeholt habe.
Ich wurde sogar in der Zeitschrift der Abendrealschule Gelsenkirchen Ausgabe 2000 ( ars-journal )
ausgezeichnet mit dem Titel:
"Arbeitslos - Abendrealschule gibt neue Zuversicht ! Interview mit Thomas Kistermann ( 29 )"
Und darauf bin ich natürlich sehr stolz!
Danach habe ich erst Interesse bekommen, mich mit der Politik auseinanderzusetzen. So kam ich dann zur Gelsenkirchener Montagsdemonstration!
Seit Anfang Februar 2019 bin ich Berufstätig und habe eine Vollzeitarbeitstelle und in diesem Zusammenhang sofort sogar einen unbefrsiteten Arbeitsvertrag bekommen - weil ich seit Oktober 2018 bereits schon einen sogenannten Mini-Job ausgeübt habe in Teilzeit und dass auf meiner erfolgreichen Probezeit in diesem Zeitraum angerechtet wurde.
Kernelemente des Teilhabechancengesetzes ist die „Teilhabe am Arbeitsmarkt“ und die „Eingliederung von Langzeitarbeitslosen“ durch Förderung von sozialversicherungspflichtigen Beschäftigungsverhältnissen.
Dadurch habe ich auch endlich jetzt wirklich einfach mal die sehr große Chance und die sehr große Möglichkeit nach so sehr langer Arbeitslosigkeit bekommen, in Arbeit zu kommen und somit überhaupt nicht mehr weder auf Hartz IV noch auf staatliche Unterstützung von der ARGE Gelsenkirchen angewiesen bin! |
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